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Analysen-Information Nr. 11
Headspace-GC-Analyse
(Dampfraum-GC-Analyse)
Bei der Headspace-GC-Analyse (Dampfraumanalyse
mittels Gas-Chromatographie) handelt es sich um ein Verfahren der instrumentellen
Analytik, mit dem geringe Konzentrationen leichtflüchtiger Stoffe in flüssigen oder
festen Proben nachgewiesen werden können. Die zu analysierende Probe wird in einem
speziellen Septumfläschchen gasdicht verschlossen und im Headspace-Gerät auf eine
vorgewählte Temperatur erhitzt. Nach Einstellung des Gleichgewichtes zwischen Probe und
Dampfraum wird dieser gaschromatographisch analysiert.
Die Headspace-GC-Analyse wird in unserem Labor u. a.
routinemäßig für folgende Untersuchungen eingesetzt.
1. Umweltanalytik
Grundwasser-, Abwasser- und Trinkwasserproben sind häufig mit
Chlorkohlenwasserstoffen und anderen Lösemitteln im Spurenbereich verunreinigt. Durch
Headspace-GC-Analyse lassen sich diese Kontaminationen direkt in der Wasserprobe sehr
empfindlich quantitativ bestimmen.
Zur Analyse von Raumluft oder Boden-Luft-Proben (Bewertung von
Altlasten) wird ein definiertes Luftvolumen über ein Aktivkohleröhrchen geleitet. Die in
der Luft enthaltenen Schadstoffe werden absorbiert und können ohne Substanzverluste an
unser Labor gesandt werden. Wir desorbieren die Schadstoffe, die anschließend mittels
Headspace-GC analysiert werden.
2. Bestimmung von Lösemitteln
in technischen Produkten
Bei der Produktion lackierter Folien können Restlösemitte aus den
Lacken zurückbleiben, die zu einer unzulässigen Kontamination der zu verpackenden Stoffe
führen. Die Headspace-GC stellt eine preiswerte, schnelle und empfindliche Methode zur
exakten Bestimmung der Restlösemittelkonzentrationen dar.
Trink- und Ballastwassertanks werden häufig mit 2-Komponenten-Lacken
beschichtet. Bei der Verarbeitung werden zur Senkung der Viskosität gelegentlich
unzulässigerweise Lösemittel zugesetzt, die das Trinkwasser kontaminieren oder die
Qualität der Beschichtung schädigen. Durch Headspace-GC können dem Verarbeiter
derartige Verstöße gegen die Verarbeitungsvorschriften nachgewiesen werden.
3. Bestimmung der
Restmonomeren in Kunststoffen
In Kunststoff-Fertigteilen und lackierten Produkten lassen sich
gesundheitsschädliche Restmonomere (z. B. Acrylate, Styrol, Isocyanate) durch
Headspace-GC qualitativ und quantitativ exakt bestimmen.
Im Innenraum von Kraftfahrzeugen werden große Mengen an Kunststoffen
eingesetzt, die besonders bei Neufahrzeugen und/oder bei erhöhter Temperatur im Sommer
deutliche Mengen Monomere, Weichmacher oder Verarbeitungshilfsstoffe ausgasen können.
Diese schlagen sich auf der Innenseite der Scheiben nieder ("Fogging-Effekt")
oder führen zu einer Geruchsbelästigung. Die Automobilindustrie ist bestrebt, Produkte
mit niedrigen Konzentrationen derartiger Stoffe einzusetzen und schreibt teilweise
entsprechende Prüfungen vor (z. B. Headspace-GC-Analysen nach VW-AUDI-Norm PV 3341).
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Helmut W. E. Lüdemann
Labor für instrumentelle Analytik
Heinrich-Hertz-Str. 16
D-23909 Ratzeburg
Tel.: +49 (0)4541-8038-0
Fax: +49 (0)4541-8038-28
eMail: info@laborluedemann.de
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