Analysen-Information Nr. 12
Kunststoff- und Polymeranalytik
Werkstoffe und Gebrauchsartikel aus Kunststoff sind
aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie werden in vielfältigen Bereichen und
Formen eingesetzt. Für Produzenten, Abnehmer und Anwender ist es gleichermaßen wichtig
zu wissen:
Wir verfügen in unserem Labor sowohl über die
erforderliche instrumentelle Ausrüstung als auch über das für diese Analytik
unverzichtbare know how. Da das Gebiet der Polymeranalytik außerordentlich umfangreich
ist, können wir Ihnen mit den unten aufgeführten Beispielen nur einen kleinen Einblick
in unsere analytischen Möglichkeiten geben. Wir sind jedoch gerne bereit, Sie bei anderen
analytischen Problemen bei der Auswahl geeigneter Prüfverfahren zu beraten.
1. IR-Spektralphotometrie
a.
Polymerbasis
Die Polymerbasis läßt sich von nahezu allen
polymeren Werkstoffen bestimmen. So können wir z B. feststellen, ob es sich bei einem
Kabelmantel um ein seewasserfestes Polyetherurethan oder um ein unbeständiges
Polyesterurethan handelt, ob eine Gummidichtung aus ölbeständigem NBR oder
warmwasserbeständigem EPDM besteht oder ob ein Thermoplast aus einem Homo- oder Copolymer
aufgebaut ist. Bei Verbundfolien kann vielfach der Aufbau der einzelnen Schichten
ermittelt oder die Zusammensetzung von Schmelzklebern bestimmt werden. Für den Bereich
der Qualitätssicherung (Warenein- und -ausgangs- bzw. Produktionskontrolle) können durch
Vergleich mit Sollmustern Identitätsprüfungen durchgeführt werden.
b. Weichmacher,
Gleitmittel, Flammschutzmittel und sonstige Additive
Zum Erzielen bestimmter Eigenschaften werden viele
Polymerwerkstoffe mit einer Reihe von Additiven modifiziert. Diese können durch
Extraktion oder Umfällung isoliert und IR-spektrometrisch charakterisiert werden. Ggf.
ist durch weiterführende Analysen (z. B. GC, DC, LC) eine genauere Identifizierung oder
auch Quantifizierung (z. B. von Weichmachern, Wachsen oder Alterungsschutzmitteln
möglich). Im Rahmen der Qualitätskontrolle lassen sich über Art und Menge der
extrahierbaren Anteile Rezepturänderungen leicht nachweisen.
2. Elementbestimmungen durch Röntgenfluoreszenz-Analytik
Mit Hilfe der Röntgenfluoreszenzanalytik (RFA)
läßt sich ein schneller Überblick über die anorganische Pigment- und
Füllstoffzusammensetzung von Werkstoffen erzielen. Es ist ebenfalls zu erkennen, ob
Kunststoffe flammhemmend ausgerüstet sind. Bei Recyclaten läßt sich schnell und
preiswert feststellen, ob diese unzulässige Beimengungen von Halogenverbindungen oder
cadmiumhaltigen Pigmenten aufweisen. Schwermetallprüfungen gemäß Verpackungsverordnung 94/62/EG führen wir
auf die Elemente Pb, Cd, Hg und Cr durch. Es sind sowohl qualitative Übersichtsanalysen
als auch halbquantitative und exakte quantitative Elementbestimmungen durchführbar.
3. Gas-Chromatographie (GC)
Bei der Herstellung von Polymeren können mehr oder
weniger deutliche Mengen an niedrigmolekularen Bestandteilen (z. B. Monomere) im
Kunststoff zurückbleiben, die gesundheitsschädlich sein können oder durch unangenehmen
Geruch auffallen; diese lassen sich gaschromatographisch analysieren. In Kraftfahrzeugen
führt ein erhöhter Gehalt derartiger flüchtiger Substanzen zum schnellen Beschlagen der
Innenseiten der Fahrzeugscheiben ("Fogging") sowie zu deutlicher
Geruchsbelästigung. Nach der VW-AUDI-Norm PV 3341 lassen sich solche Stoffe
quantifizieren.
Weichmacher sind wichtige Bestandteile in vielen
Kunststoffen. Die Verwendung der "richtigen" Weichmacher ist aus zahlreichen
Gründen (z. B. Einstellen mechanischer Eigenschaften, Verträglichkeit mit dem Polymer,
lebensmittelrechtliche Zulassung bei Kontakt mit Nahrungsmitteln) unverzichtbar. Für
entsprechende qualitative und quantitative Überprüfungen (z. B. Identifizierung von
Phthalsäureestern) bildet die Gas-Chromatographie häufig das Analysenverfahren der Wahl.
Mit den in unserem Labor durchführbaren
Analysenverfahren sind wir in der Lage, Ihre analytischen Probleme an Polymerwerkstoffen
in den Bereichen Warenein- und -ausgangskontrolle, Fertigungs- und Prozeßüberwachung und
Rohstoffkontrolle zu lösen, Hilfestellung bei der Erkennung von Betriebsstörungen
(Fehlproduktion) zu leisten und Wettbewerbsprodukte zu analysieren.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Helmut W. E. Lüdemann
Labor für instrumentelle Analytik
Heinrich-Hertz-Str. 16
D-23909 Ratzeburg
Tel.: +49 (0)4541-8038-0
Fax: +49 (0)4541-8038-28
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