Analysen-Information
Nr. 7
Bestimmung der Brechzahl (Brechungsindex,
Refraktion) von Flüssigkeiten
1. Physikalische Grundlagen
Unter dem Brechungsindex (auch Brechzahl oder Refraktion (von lat.
refringere, refractus = zerbrechen oder aufbrechen) genannt) versteht man die
Ablenkung, die ein Lichtstrahl erfährt, wenn er unter einem von 90° abweichenden
Winkel in ein optisch andersartiges Medium eintritt (z. B. bei einem Übergang
von Luft in Glas oder eine Flüssigkeit), in dem seine
Fortpflanzungsgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit) anders ist. Der Effekt
tritt z. B. deutlich sichtbar auf, wenn in einem Medium unterschiedliche
Temperaturschichtungen vorliegen (Beispiele: das Flimmern der Luft über heißem
Asphalt oder die Schlierenbildung beim Mischen von heißem und kaltem Wasser in
einer Badewanne). Der Brechungsindex von Flüssigkeiten kann mit einem so
genannten Refraktometer gemessen werden.
2. Anwendung
Flüssigkeiten besitzen einen von ihrer Zusammensetzung her charakteristischen
Brechungsindex, der Rückschlüsse auf die Reinheit oder - bei Lösungen - auf die
Konzentration des gelösten Stoffes zulässt. In unserem Labor führen wir diese
Messung mit einem thermostatisierten Abbe-Refraktometer im Meßbereich zwischen
nD 1,3 und 1,7 bei einer Genauigkeit von ± 0,0002 durch (Brix-Skala von 0 - 95
%). Die übliche
Prüftemperatur beträgt 20 °C
Typische Anwendungsbeispiele sind:
- Reinheitsprüfungen an organischen Lösemitteln
- Charakterisierung von Mineralölprodukten
- Zuckergehalt (Saccharose, Rohrzucker) von Honig und Fruchtsäften
- Alkoholgehalt in alkoholischen Getränken
- Überprüfung des Gefrierschutzes von Kühlerflüssigkeiten
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
Helmut W. E. Lüdemann
Labor für instrumentelle Analytik
Heinrich-Hertz-Str. 16
D-23909 Ratzeburg
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